Keynote & Vorträge
(in alphabetical order)
Keynote
Katharina Schulze: Gutes schaffen: Wie Wandel miteinander gelingen kann |
Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, Deutschland |
Wie können wir in der stressigen und chaotischen Welt von heute positive Veränderungen bewirken und als Gesellschaft widerstandsfähig bleiben? In ihrer Keynote erkundet Katharina Schulze, wie kollektives Handeln, offener Dialog und die Weigerung, sich mit dem Status quo zufriedenzugeben, die größten Herausforderungen der Gesellschaft – von der Klimakrise bis zur sozialen Ungleichheit – bewältigen können. Mit inspirierenden Anekdoten und einem Aufruf zum Handeln zeigt sie, dass Fortschritt möglich ist, wenn Menschen zusammenarbeiten. Katharina Schulze ist das Gesicht der bayerischen Grünen und seit 2017 deren Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag. Katharina Schulze vermittelt, dass Freiheitsliebe und Verantwortungsbewusstsein wunderbar zusammenpassen. „Du kriegst die Welt nicht besser gemeckert, du musst sie besser machen“ ist ihr politischer Kompass, mit dem sie Menschen in ganz Bayern für Politik begeistert. Sie möchte ein Bayern gestalten, das Kinder und Familien im Fokus stellt, wo die Wirtschaft eine Zukunft hat und die Energiewende vorangetrieben wird. Katharina Schulze will Bayern zum ersten gleichberechtigten Bundesland machen und zu einem Land der ökologischen Nachhaltigkeit, der digitalen Chancen und Weltoffenheit weiterentwickeln, in dem alle Menschen frei und sicher leben können. |
Vorträge
Matthias Bertsch: Zukunftsmusik gestalten: Gesundheit und Leistung junger Orchestermusiker*innen durch Wissen und Training fördern |
Motion-Emotion Lab an der Universität für Musik u. darstellende Kunst Wien, Österreich |
Manche Herausforderungen im Orchester sind lauter als andere – im wahrsten Sinne des Wortes. Indem wir das Bewusstsein für Gehörschutz schärfen, neue Technologien zur Stressmessung nutzen und spielerische Lernmethoden integrieren, können wir jungen Musiker*innen helfen, nicht nur die richtigen Töne zu treffen, sondern auch auf und neben der Bühne zu gedeihen. Projekt Link: https://tfoyo.eu Matthias Bertsch widmet sich der interdisziplinären Musikforschung im Bereich der musikalischen Performance. Als systematischer Musikwissenschaftler (Musikalische Akustik – Musikphysiologie – Musikpsychologie) forscht und lehrt er mit einer Vielzahl an psychophysiologischen und multimedialen Tools im Motion-Emotion-Lab der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW). Als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Musikermedizin und Musikphysiologie (ÖGfMM) und aktives Mitglied ihres Forschungsteams leitet er Initiativen, die praktische Gesundheitsstrategien und wissenschaftliche Forschung in Jugendorchesterprojekte integrieren und so die Resilienz und das nachhaltige Musizieren fördern. |
Jane Ginsborg1, Susanne Cohen1,2 und Sarah Upjohn1: Wie Musiker*innen gedeihen und aufblühen: Gesundes Musizieren im Laufe des Lebens |
1 Royal Northern College of Music, UK 2 Bar-Ilan University, Israel |
In diesem Vortrag geht es darum, was Lehrer*innen und Betreuer*innen wissen müssen, um die physische und psychische Entwicklung junger Musiker*innen zu unterstützen. Es wird erläutert, wie ältere Musiker*innen Gesundheitskompetenzen nutzen können, um den sich verändernden Anforderungen des Musizierens im Alter gerecht zu werden und mit diesen umzugehen. Jane Ginsborg ist Professorin für Musikpsychologie und stellvertretende Direktorin für Forschung am Royal Northern College of Music. Die ehemalige Berufssängerin mit Abschlüssen in Musik und Psychologie war Präsidentin der European Society for the Cognitive Sciences of Music (2012-2015) und Chefredakteurin von Musicae Scientiae (2019-2025). Zu ihren Veröffentlichungen gehören Performing Music Research: Methods in Music Education, Psychology, and Performance Science (2021) sowie zahlreiche Artikel und Kapitel zu Themen wie Musikpraxis von Experten, Auswendiglernen und Musikperformance sowie Gesundheit und Wohlbefinden von Musiker*innen. Derzeit untersucht sie die Erfahrungen von älteren Musiker*innen.
Susanna Cohen forscht im Rahmen einer Postdoc-Stelle und ist als Auftrittscoach tätig. Sie war zunächst freiberufliche Fagottistin in Großbritannien, bevor sie für eine Stelle als Solofagottistin im Israel Chamber Orchestra nach Israel ging. Nach der Ausbildung zur Musiktherapeutin promovierte sie an der Bar-Ilan-Universität über den Zusammenhang zwischen Auftrittsangst (MPA) und Flow. In ihrer Forschungsarbeit widmet sie sich nicht nur der Musik*innen-Gesundheit, sondern auch der Erforschung von Spitzenleistungen, Auftrittsangst und positivem Altern. Derzeit erforscht sie die Erfahrungen älterer Musiker*innen und die Erfahrungen älterer Erwachsener nach einem Krankenhausaufenthalt.
Sarah Upjohn EdD MA EdD MA ist eine in Großbritannien ansässige Physiotherapeutin/ Pädagogin / Forscherin, die sich auf die Prävention von spielbedingten Verletzungen bei Instrumentalmusiker*innen spezialisiert hat. Sie arbeitet regelmäßig mit der Purcell School for Young Musicians, dem National Children's Orchestra of Great Britain, der Junior Abteilung des Royal College of Music, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Royal Liverpool Philharmonic, der Benedetti Foundation und der British Association of Performing Arts Medicine (BAPAM) zusammen. Sie hat an mehreren Buchkapiteln über das Wohlbefinden von Musikern mitgewirkt und auf nationalen und internationalen Konferenzen in den Bereichen Darstellende Kunst, Medizin, Musikpädagogik und Physiotherapie Vorträge gehalten. |
Johannes Lunde Hatfield: Determinanten von Spitzenleistungen in Sport und Musik |
Inland Norway University of Applied Sciences, Norway |
Entdecken Sie, wie Techniken der Spitzenleistung aus dem Sport die Musikpraxis und -performance verändern können! In diesem Vortrag wird die Methode des Performance Profiling (deutsch: Leistungsprofilierung) vorgestellt, ein wirksames Instrument, das von Sportler*innen eingesetzt wird, um ihre Konzentration und ihr Wachstum zu verbessern, und das nun auch für Musiker*innen angepasst wurde. Lernen Sie strategische Planungsmethoden kennen, vermeiden Sie häufige Fallstricke und entdecken Sie Wege, um sich stetig weiterzuentwickeln und Ihr höchstes Potenzial zu erreichen. Johannes Lunde Hatfield schloss 2006 seinen Master-Abschluss in Musikperformance (Cello) an der Universität Lund ab. Im Anschluss an sein Musikstudium erlangte er einen Bachelorabschluss in Sportwissenschaften an der Fachhochschule von Binnennorwegen, ein Postgraduierten-Diplom in Pädagogik am Østfold University College und schließlich einen multidisziplinären Doktortitel in Sportpsychologie und Pädagogik an der Norwegian Academy of Music. Dr. Hatfield arbeitet derzeit als Professor für pädagogische Psychologie an der Fachhochschule von Binnennorwegen, wo seine Hauptforschungsgebiete die menschliche Motivation und absichtsvolles Üben sind. Seine wichtigste Forschungsarbeit befasst sich mit der Anpassung und Anwendung der Leistungspsychologie im Bereich des Musikunterrichts und der Musikaufführung aus einer motivationalen Perspektive. |
Beatriz Ilari: Musicking the Margins: Music Programs, Personal Journeys and Thriving |
USC Thornton School of Music, USA |
„Musicking the Margins“ ist eine Sammlung von Geschichten brasilianischer Musiker*innen aus unterversorgten Gemeinden, die an Musikprogrammen von Gemeinden und Universitäten teilnehmen. Ihr Bestreben, zu wachsen und zu gedeihen, ist komplex, vielschichtig und sehr interessant. Beatriz Ilari, PhD, ist Professorin und Lehrstuhlinhaberin für das Lehren und Lernen von Musik an der University of Southern California. Sie hat umfangreiche Forschungsarbeiten mit Säuglingen, Kindern und Jugendlichen durchgeführt, um die Überschneidungen zwischen Teilhabe an Musik, kindlicher Entwicklung, Kognition und Kultur zu untersuchen. Die gebürtige Brasilianerin ist Geigerin und Musiklehrerin und arbeitet als Forschungsstipendiatin am Brain & Creativity Institute der USC. Sie arbeitet regelmäßig mit Kolleg*innen unterschiedlicher Disziplinen aus Brasilien, Portugal, Spanien, Großbritannien, den USA und Hongkong zusammen. Beatriz Ilari schreibt derzeit zusammen mit Graziela Bortz an einem Buch mit dem Titel „Musicking the margins: Musical selves in Brazilian sociomusical programs and universities“. |
Reinhard Kopiez: Mit den Augen hören: Überzeugende Live-Auftritte gestalten durch beeindruckende Instrumentaltechniken |
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (Deutschland) |
Überzeugend live auftreten – aber wie? Videobeispiele illustrieren Möglichkeiten zur überzeugenden Gestaltung des Bühnenauftritts Reinhard Kopiez studierte zunächst klassische Gitarre (1982) und danach Musikwissenschaft, Psychologie und Musikethnologie an der TU Berlin. Seit 1998 ist er Professor für Musikpsychologie an der HMTM Hannover, wo er auch das experimentell ausgerichtete Hanover Music Lab leitet. Seine Publikationen beinhalten Arbeiten zum Bereich der Musik-Performanz (unter besonderer Berücksichtigung der Händigkeit), historiometrische Analysen des Repertoires von Clara Schumann, Groove in der populären Musik, die digitale Klanggestaltung in der populären Musik, sowie das immersive Musik-Erleben (3D-Audio). Seit 2022 ist er Herausgeber des Jahrbuch Musikpsychologie. |
Janina Kruse: Die Zivilgesellschaft in Bewegung für den Wandel – Den Groove in der globalen Gesundheit finden |
kbo-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, München Nord, Deutschland |
In einer Welt, die mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen hat, scheint es nicht mehr auszureichen Fragen zu stellen und Probleme zu diskutieren. Wir sehnen uns nach Orientierung, Aktion und transformativen Impulsen. Lassen Sie uns den Groove der Gesellschaft finden, der einen nachhaltigen Wandel in der globalen Gesundheit bewirken kann. Dr. Janina Kruse, MD, MSc Global Health, ist Neurologin und zertifizierte Yogalehrerin mit Schwerpunkten in der Musikermedizin und globalen Gesundheit. Neben ihrer klinischen Tätigkeit in der neurologischen Frührehabilitation und der Behandlung von Bewegungsstörungen engagiert sie sich für Gesundheitsgerechtigkeit und arbeitet in interdisziplinären Projekten zur nachhaltigen Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Auf diese Weise gelingt es ihr, klinische Expertise mit einer globalen Perspektive zu vereinen. Auf der Yogamatte unterstützt sie unter anderem Musizierende sowie Patient*innen auf ihrem Weg zu nachhaltiger Gesundheit und Wohlbefinden. |
Tadhg MacIntyre: Natur bewegt: Das Paradox von Bewegung in der Natur in virtuellen und nicht-virtuellen Settings |
Innovation Value Institute, Maynooth University (Ireland) |
Körperliche Aktivität in natürlichen Umgebungen, sei es in der freien Natur oder in naturähnlichen virtuellen Settings, basiert auf komplexen Interaktionen zwischen Menschen und ihrer Umgebung. Die wesentliche Erfahrung im Erleben von Natur beruht darauf, dass auch sie komplex und bewegt ist und somit eine dynamische Schnittstelle bietet, die durch unsere Erwartungen, Wahrnehmungen und Erfahrungen bestimmt wird. Die psychologischen Effekte von Bewegung in der Natur gehen über einfache dualistische Ansätze hinaus, die auf Aufmerksamkeit und Stressabbau fokussiert sind; Themen wie unsere Verbindung mit der Natur, soziale Beziehungen und Resilienz müssen weiter erforscht werden. Dr. Tadhg E. MacIntyre ist Associate Professor für Umweltpsychologie am Innovation Value Institute der Maynooth University und Gastdozent an der University of Inland Norway. Er war federführend an der Entwicklung eines Masterstudiengangs in Umweltpsychologie beteiligt, dem ersten seiner Art in Irland. An der Maynooth University koordiniert er das mit 6 Millionen Euro dotierte Horizon Europe-Projekt GoGreen Next (2024-2028), das an vier europäischen Pilot-Standorten die Förderung der Planetary Health thematisiert. Er ist Mitherausgeber des kürzlich erschienenen Routledge-Buches Physical Activity in Natural Settings: Green Exercise and Blue Mind. |
Raluca Matei: Globale Leitlinien für Gesundheit in der Musikerziehung: Eine gemeinschaftliche Vision |
Johns Hopkins University, USA |
Was brauchen wir, um die Musikausbildung so zu verwandeln, dass Gesundheit, Kunst und Inklusion gedeihen können? Diese Initiative stützt sich auf die Erkenntnisse von über 100 globalen Experten und stellt bahnbrechende, konsensbasierte Leitlinien für die Integration von Gesundheitserziehung – insbesondere psychischer Gesundheit – in Musikhochschulen vor. Gestalten Sie mit uns die Zukunft der Musikausbildung neu, in der Wohlbefinden kein Zusatz, sondern die Grundlage für nachhaltige und sinnvolle Karrieren ist. Raluca Matei, Diplom-Psychologin und Postdoc-Forschungsstipendiatin an der Johns Hopkins University, beschäftigt sich mit der Gesundheit von Musiker*innen mit einem multidisziplinären Ansatz. Sie entwickelt Gesundheitsprogramme, fördert kritisches Denken in der Musikausbildung und stellt Konventionen der westlichen klassischen Musik in Frage, um Kreativität zu fördern. 2024 erhielt sie mit Giulia Ripani eine Förderung der Bloomberg School of Public Health für ein ehrgeiziges Projekt über die psychische Gesundheit von Musiker*innen. Für ihre Workshops über Auftrittsangst erhielt sie das Public Engagement Award 2024 der British Psychological Society. Sie coacht auch darstellende Künstler*innen zu Fragen der Gesundheit, der Optimierung von Übestrategien und des persönlichen und künstlerischen Wachstums. |
Veronika Jana Lubert: Von der Natur lernen: Clevere Zielsetzung in den darstellenden Künsten im Einklang mit Exzellenz und Wohlbefinden |
Universität Wien, Österreich |
Was können wir von der Natur über das Setzen und Erreichen sinnerfüllter Ziele in den darstellenden Künsten lernen? In diesem Vortrag untersuche ich Parallelen zwischen natürlichen Prozessen und menschlicher Leistung und stelle Ansätze vor, die helfen können, Ehrgeiz mit Wohlbefinden in Einklang zu bringen. Basierend auf Forschungserkenntnissen und inspiriert von den Rhythmen und der Widerstandsfähigkeit der Natur versuche ich, Zielsetzungen zu beleuchten, die sowohl Exzellenz als auch persönliche Erfüllung fördern. Dr. Veronika Jana Lubert ist Postdoc in der Sportpsychologie an der Universität Wien und selbständige Psychologin mit eigener Coaching-Praxis. Als uni:docs-Fellow und Marietta Blau-Stipendiatin forschte sie an der Universität Wien, der Swedish School of Sports and Health Sciences und am Royal Northern College of Music. In ihrer Forschung fokussiert sie auf den Wissenstransfer zwischen der Sportpsychologie und den darstellenden Künsten und adaptiert sportpsychologische Interventionen für die Verbesserung von Leistung unter Druck in Musik, Tanz und Schauspiel. Mit Studienabschlüssen in Psychologie und Konzertfach Violine und verschiedenen Coachingausbildungen ist sie als psychologische Coach für Musiker*innen und auch als Violinistin aktiv. |
Margaret Osborne: Mit der Weisheit und dem Mut des Selbstmitgefühls den Antrieb zum Erfolg stärken |
University of Melbourne, Australien |
Als eines von drei funktionalen Affektregulationssystemen geraten die motivierenden Eigenschaften von Heiterkeit und Vitalität als Antrieb schnell aus dem Gleichgewicht, wenn gewünschte Leistungsziele nicht erreicht werden. Die destruktive Rückkopplungsschleife der Selbstkritik angesichts von Misserfolgen entfacht die Wahrnehmung von Bedrohung und hemmt selbstwertdienliche Verhaltensweisen – das genaue Gegenteil der Motivation, sich zu entfalten. In diesem Vortrag werden Forschungsergebnisse aus unserem „Compassionate-Performer-Programm“ zusammengefasst. Diese zeigen, wie selbstmitfühlende Weisheit und Mut – die Verpflichtung, sich schwierigen Erfahrungen zuzuwenden und durch geschicktes Handeln Not zu lindern – starke Effekte auf die psychische Gesundheit und die wahrgenommene Leistungssteigerung haben können. Dr. Margaret Osborne ist Beratungs- und Leistungspsychologin, Dozentin für Psychologie und Musik (Performance Science) und Leiterin des Master of Professional Psychology-Studiengangs an der Universität Melbourne. Sie ist bekannt für ihre Arbeit im Bereich der Auftrittsangst bei Musiker*innen und betreibt Forschung, Lehre und Psychotherapie in den Bereichen Gesundheit von darstellenden Künstler*innen und Steigerung der Leistungsfähigkeit. Sie war Präsidentin der Australian Society for Performing Arts Healthcare, leitet das Australian Healthy Conservatoires Network und ist Mitherausgeberin von Frontiers in Psychology (Performance Science). |
Chia-Jung Tsay: Leidenschaft jenseits der Arbeit: Wie Spitzenmusiker*innen auch außerhalb der Musik beruflich erfolgreich sind |
University of Oxford & University College London, UK University of Madison, USA |
Unsere Bemühungen, Raum für mehr Nuancen der Art und Weise zu schaffen, wie Menschen verschiedene Ziele verfolgen, können letztlich dazu beitragen, dass Menschen mehr Sinn in ihrem Leben finden. Überzeugungen über den Vorrang der Arbeit, die andere Aktivitäten in den Hintergrund drängen, können in Verbindung mit Vorstellungen darüber, was Arbeit und Nicht-Arbeit überhaupt ausmacht, das Denken der Menschen über die Vielfalt der Aktivitäten in ihrem Leben einschränken. Die Abkehr von vorgeschriebenen Vorstellungen darüber, wie sinnvolle Arbeit und Aktivitäten ausgeübt werden sollten, kann daher zu einem grundlegenden Wandel in der Art und Weise beitragen, wie Menschen ihre Lebensentscheidungen treffen, und den Gedanken stärken, dass eine größere Bandbreite an Möglichkeiten nicht nur möglich, sondern höchst wünschenswert ist. Chia-Jung Tsay ist außerordentliche Professorin am University College London und Associate Fellow an der University of Oxford. In ihrer Arbeit untersucht sie die psychologischen Prozesse, die die Entscheidungsfindung und die zwischenmenschliche Wahrnehmung von Leistung beeinflussen. Über sie wurde in Medien von der BBC bis Wall Street Journal berichtet. Sie promovierte an der Harvard University in Organisationsverhalten und Psychologie mit Nebenfach Musik und lehrte zuvor in Peabody, Oxford, Tsinghua und Wharton. Als klassische Pianistin trat sie u.a. in der Carnegie Hall, im Lincoln Center und in der US-Botschaft auf. Sie verfügt über Abschlüsse von der Juilliard School und dem Peabody Institute. |
Sinan von Stietencron: Lernen von der Natur: Permakultur-Prinzipien als Werkzeugkoffer für Gesellschaft und Kultur |
Stiftung Kunt und Natur, Deutschland |
Permakulturdesign nach David Holmgrens Ethik und Prinzipien ist mehr als eine Reihe von Richtlinien für Gärtner. Die Designprinzipien ahmen die Arbeitsweise der Natur nach und helfen uns, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Systeme auf eine neue, nachhaltigere Weise anzugehen. In Vorbereitung auf den Besuch des Permakulturgartens von Nantesbuch beleuchtet dieser Vortrag die Übertragbarkeit von Permakulturdesign auf den Bildungs-, Sozial- und Kulturbereich. Sinan von Stietencron ist seit 2020 leitender Kurator des Programms Natur bei der Stiftung Kunst und Natur in Deutschland. Er ist Philosoph, Erwachsenenpädagoge und Künstler. Neben seinem Studium der Philosophie, Pädagogik und Kunst bildete er sich in weiteren Disziplinen wie ethnologische Medizin, indigene Kulturtechniken und Kommunikationspsychologie weiter. Er publiziert und hält Vorträge zur Bildungsphilosophie und zur angewandten organismischen Prozessphilosophie. Zuletzt erschienen bei Cambridge Scholars Publishing ein Artikel zur Lehrerausbildung und die künstlerisch-philosophische Monographie „Atelierbesuch“. Derzeit im Druck sind zwei weitere Artikel für das Metzler-Handbuch über Alfred North Whitehead, die sein Buch „The Aims of Education“ und den Begriff „Rhythmus“ in seinem Werk behandeln. |