Workshops
Asaf Bachrach: Erblühen in der Kontaktzone |
Centre national de la recherché scientifique (Frankreich) |
Ökotone (ökologische Kontaktzonen), die Ränder von Biosphären, wo verschiedene Ökologien aufeinandertreffen, sind die Hotspots der biologischen Vielfalt, der Resilienz und des Wachstums. Wie können wir unsere Intuition und Aufmerksamkeit trainieren, um die Ränder unserer eigenen künstlerischen oder wissenschaftlichen Praxis zu erkunden, gemeinsam mit anderen, die wir nicht kennen und mit denen wir keine gemeinsame Sprache teilen? Wie können wir unsere übernommenen und selbst konstruierten Vorstellungen von kategorialen Unterscheidungen und Abgrenzungen so weit aufheben, dass ein generativer Dialog möglich wird? Asaf Bachrach hat sich als Wissenschaftler des Centre national de la recherche scientifique und Tanz-Improvisator in Frankreich auf die Zusammenhänge von Tanz, Kognition und Intersubjektivität spezialisiert (labodanse.org). Seit seiner Promotion in formaler Linguistik und kognitiver Neurowissenschaft am MIT integriert er in seiner Forschung kognitionswissenschaftliche Methoden, physiologische Messungen und empirische Untersuchungen, in letzter Zeit im Bereich der gemeinsam erleben virtuellen Realität. Für Asaf Bachrach sind Tanz und Improvisation nicht nur Forschungsthemen, sondern Werkzeuge zum Verstehen von Kreativität und Verbindung. Seit über 30 Jahren praktiziert er Contact Improvisation und ist international als Lehrer, Künstler und Vermittler tätig. Außerdem ist er zertifizierter Rolfing-Therapeut und Mitglied des Kollektivs Larret en Mouvements (larret.org). |
Bettina Bläsing: Natur-Berührungen. Multisensorische Erkundungen, Interaktionen und Improvisationen unter freiem Himmel |
Universität Bielefeld, Deutschland |
Wir treten in Kontakt mit unserer unmittelbaren natürlichen Umgebung; wir erkunden Wege, wie wir mit der (Nicht-) Verfügbarkeit von Ressourcen umgehen können; wir kommunizieren in und durch Bewegung, mit uns selbst und miteinander; wir knüpfen neue Verbindungen und erforschen, was wir brauchen, um zu gedeihen. Bettina Bläsing hat in Bielefeld, Münster und Edinburgh studiert und beschäftigt sich als promovierte Biologin mit den Zusammenhängen von Bewegung und Kognition. Für ihre Habilitation über Gedächtnis, Lernen und Expertise im Tanz erhielt sie 2019 die venia legendi in Sportwissenschaft an der Universität Bielefeld. Bis 2023 arbeitete sie als Akademische Oberrätin an der Fakultät für Rehabilitationswissenschaft der TU Dortmund mit einem Fokus auf Tanz im Kontext von Behinderung und Inklusion. Bettina Bläsing hat mehr als 50 wissenschaftliche Artikel und Buchkapitel veröffentlicht und ist Mitherausgeberin mehrerer Bücher zu neurokognitiven Aspekten des Tanzes und der darstellenden Künste. Darüber hinaus engagiert sie sich als Tanz- und Improvisationspädagogin und als Wissenschaftsjournalistin. |
Graham Fitch: Detektive am Werk: Enträtseln der Möglichkeiten des optimalen Übens |
London, UK |
In diesem Workshop werden Rätsel des Übens untersucht, Erkenntnisse diskutiert und Lösungen vorgeschlagen. Durch die Kombination ihrer Erfahrungen als Klavierlehrer*in, Interpreten*in und Forscher*in nehmen Graham Fitch und Adina Mornell (The Practice Sleuths) Übungsmethoden und Lernstrategien unter die Lupe. Dabei erklären sie die wissenschaftlichen Grundlagen ihrer Antworten, damit Teilnehmer*innen zukünftige Probleme auch selbst lösen können. Graham Fitch genießt einen internationalen Ruf als Pianist, Lehrer, Workshop-Leiter und Autor. Er schreibt regelmäßig für das Pianist Magazine und hat viele Videodemonstrationen auf dem YouTube-Kanal des Magazins veröffentlicht. Er ist ein vielfach gefragter Lehrer in London und unterrichtet junge Talente, Klavierlehrer*innen und Amateurpianist*innen. Außerdem ist er Dozent bei „The Piano Teachers' Course UK“ und bei der „Summer School for Pianists“ in Stowe. Neben Kursen in Blonay, Schweiz bietet er (stets ausverkaufte) Kurse bei Finchcocks an. Auf der Grundlage seines beliebten Blogs hat er eine E-Book-Reihe veröffentlicht und er kuratiert eine beachtliche virtuelle Bibliothek mit Artikeln und Videos. |
Bettina Hafner: Hindernisse meistern – Mentaltechniken für schwierige Situationen |
Persönlichkeit und Coaching, München, Deutschland |
Immer wieder im Leben geraten wir in Situationen, die uns herausfordern und in denen wir unsere Komfortzone verlassen müssen. Wir bekommen Zweifel und fragen uns: Kann ich das wirklich? Bin ich gut genug? Wir werden unsicher und ängstlich. Mentaltechniken helfen uns, die eigenen Ressourcen besser wahrzunehmen und diese schwierigen Situationen leichter zu meistern. In diesem Workshop erwartet Sie eine hilfreiche Auswahl von Mentalübungen, die Sie sofort in Ihrem Alltag anwenden können. Bettina Hafner (M.A.; M.Sc.) ist Organislationspsychologin. Sie arbeitet als systemischer Coach, Temaentwicklerin und Trainerin in Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Universitäten. Über zehn Jahre war sie als Lern- und Prüfungscoach an der Technischen Universität München tätig und hat Studierende in schwierigen Studienzeiten begleitet. Während dieser Zeit lernte sie die Wirkung von Coaching und Mentaltechniken schätzen - ihr Herz schlägt immer noch dafür, Menschen zu befähigen, herausfordernde Situationen erfolgreich zu meistern. |
Frank Heuser: Lebenslanges Lernen: Gedeihen durch Dialog |
University of California Los Angeles, UCLA, USA |
Ihre Ausbildung ist abgeschlossen, Sie sind mit Ihrer Karriere beschäftigt, aber Sie suchen nach Wegen, um besser voranzukommen. In diesem Workshop geht es um die Förderung von Denkweisen zur Selbstreflexion und Selbstverbesserung. Zu den diskutierten Lösungen gehören Konzepte wie „Adult Learning Theory“, „Communities of Practice“, und „Structured Video Analysis“ sowie Techniken zur Entwicklung eines kollaborativen Unterstützungsnetzwerks unter Kolleg*innen. Frank Heuser, emeritierter Professor für Musikpädagogik an der UCLA, unterrichtet Kurse in Musikpädagogik und betreut Lehramtsstudierenden. In seiner wissenschaftlichen Arbeit konzentriert er sich auf die Weiterentwicklung musikpädagogischer Methoden. Mit Hilfe der Elektromyographie untersuchte er Probleme beim Tonansatz bei Blechbläser*innen, entwickelte Strategien zur Optimierung der theoretischen Ausbildung von Musiklehrkräften und setzt die Prinzipien des Informationsdesigns ein, um Lehrmaterialien für den Musikunterricht zu verfeinern. Er fungiert als Gastdirigent und Leiter von Workshops für Ensembles staatlicher Schulen und war Mitglied in einer Vielzahl von kunstpädagogischen Ausschüssen für den Bundesstaat Kalifornien sowie in Beurteilungsgremien für die National Endowment for the Arts. |
Noa Kagayama: Üben auf die Spitze treiben: Forschungsbasierte Strategien für effektivere Übungsmethoden und mehr Spaß |
The Juilliard School; Cleveland Institute of Music, USA |
Erforschen Sie Übestrategien, die nicht nur das tägliche Üben interessanter und effektiver machen, sondern auch mehr Kreativität und Freiheit auf der Bühne ermöglichen. Der Leistungspsychologe Noa Kageyama lehrt an der Juilliard School und am Cleveland Institute of Music. Der am Konservatorium ausgebildete Geiger, hat am Oberlin Conservatory und der Juilliard School studiert, bevor er an der Indiana University im Fach Beratungspsychologie promovierte. Er hat sich darauf spezialisiert, Musiker*innen beizubringen, wie sie sportpsychologische Prinzipien anwenden und ihre Fähigkeiten unter Druck voll entfalten können. Seine Beiträge sind in vielen Medien (z.B. Wall Street Journal, NBC News, CNN) erschienen. Er hat eine eigene Coaching-Praxis, unterrichtet über 8000 Musiker*innen in seinen Online-Kursen und ist Autor des Blogs/Podcasts The Bulletproof Musician, der jede Woche über 45.000 Abonnent*innen erreicht. |
Costas I. Karageorghis mit Holger Geschwindner und Christian Felix Benning: Groovy Kind of Dunk: Eine Exploration der Macht des Rhythmus im Elite-Basketball |
Brunel, University of London, UK |
Dieser anwendungsorientierte und interaktive Workshop mit Demonstrationsteil wird von Costas Karageorghis geleitet, der einen Großteil seiner akademischen Laufbahn damit verbracht hat, die Beziehungen zwischen Musik und Sport zu untersuchen. Er wird zunächst einen Überblick über die wichtigsten theoretischen Grundlagen geben und empirische Belege für den Einsatz von Musikrhythmen beim Erwerb motorischer Fähigkeiten erläutern. Im Anschluss daran wird die Anwendung von Rhythmus bei der Vermittlung von Fähigkeiten im Basketball live auf dem Spielfeld demonstriert, wobei Holger Geschwindner als Trainer und Christian Felix Benning als Percussionist mitwirken. Professor Costas Karageorghis Fachgebiet ist die Sportpsychologie. Er ist zertifizierter Sportpsychologe (British Psychological Society), anerkannter Wissenschaftler (Science Council) und Mitglied der British Association of Sport and Exercise Sciences. Sein wissenschaftliches Werk umfasst über 200 wissenschaftliche Artikel, 12 Kapitel in Sammelbänden und das Buch „Inside Sport Psychology“ (Human Kinetics), das ins Polnische, Türkische und in Farsi übersetzt wurde. Kürzlich hat er einen zweiten Text, „Applying Music in Exercise and Sport“ (Human Kinetics), sowie einen dazugehörigen Studienführer veröffentlicht. |
Klaus Rom: Your Dragon’s Helping Hands: Wie man sich auf seinem persönlichen Weg nicht verirrt |
Karl-Franzens University Graz, Austria |
Sie sind immer in unserer Nähe, lenken uns manchmal mit ihrer Fröhlichkeit und Lebenslust ab, rauben uns unseren Antrieb und die letzten Nerven. Aber sie halten uns ‚in der Spur‘, letztlich sogar am Leben und helfen uns bei unserer individuellen Entwicklung und dem Erreichen unserer Ziele. Ich nenne diese Wesen unsere ‚Drachen‘. Wie der wissenschaftliche Zweig der alten Tradition des Qi Gong uns helfen kann, ihre Kraft zu nutzen, wird der Inhalt meines Workshops sein. Geboren 1977 in Klagenfurt/Österreich studierte Mag. Dr. Klaus Rom Lehramt Sport und Bewegung und Physik an der Universität in Graz. Seit 2003 unterrichtet und forscht er am Institut für Bewegungswissenschaft, Sport und Gesundheit der Universität Graz und an der Schule. Sein wissenschaftliches Spezialgebiet ist die Trainingstheorie. Er ist ein erfahrener Kletterer und Triathlet (olympische Distanz und Ironman). Neben seinen sportlichen Aktivitäten ist Klaus Rom Saxophonist und Gitarrist, Vater von 3 Kindern, bemühter Ehemann, Halter von ca. 14 Schafen, 20 Hühnern und sehr, sehr selten gelangweilt. |
László Stachó: Sich wieder mit der Vergangenheit verbinden, die Zukunft spüren und die Gegenwart genießen: Das ultimative musikalische Aufmerksamkeitstraining im Übungsraum |
Liszt Academy of Music in Budapest (Hungary) |
Erforschen Sie ein ganzheitliches musikalisches Aufmerksamkeitstraining, um mit Effizienz, Selbstvertrauen und Leichtigkeit eine unübertroffene Ausdruckskraft und Präzision zu erreichen – das ist Practice Methodology, ein bahnbrechender Ansatz für das Üben jedes Instruments und der Stimme. In seinem Workshop wird László Stachò die Teilnehmer*innen die Schlüsselkonzepte und transformativen Techniken dieses außergewöhnlich kraftvollen Trainings einführen. Der Musikpädagoge, Pianist, Psychologe und Musikwissenschaftler László Stachó ist Dozent an der Liszt-Akademie für Musik in Budapest und regelmäßiger Gastprofessor am Konservatorium Santa Cecilia (Rom) und am Centro Superior Katarina Gurska Conservatoire (Madrid). Als Pianist und Kammermusiker ist er auf drei Kontinenten aufgetreten. Als Musikpädagoge hat er bis heute in 19 Ländern - in Europa, Asien und den USA - Workshops für Aufmerksamkeitstraining sowie Klavier- und Kammermusik-Coaching geleitet und dabei eine Vielzahl von Musikkulturen abgedeckt. Als Musikwissenschaftler und Pianist ist er auf die Aufführungspraxis des frühen 20. Jahrhunderts spezialisiert, hat die erste Monografie über den Aufführungsstil des Pianisten Béla Bartók verfasst und leitet Meisterkurse und Coachings zur Historically Informed Performance (HIP) des späten 19. und 20. Jahrhunderts mit einem spezifischen kognitiven Ansatz der Aufführungsgeschichte. 2014 und 2017 war er Visiting Fellow an der Musikfakultät der Universität Cambridge und 2023 Gastprofessor an der Jerusalem Academy of Music and Dance. |
Oliver Margulies1, Ulrike Wohlwender2 und Silvia Molan2: Potenziale freisetzen: Wissenschaftlich fundierte Ansätze zur Förderung des Wohlbefindens der Hände von Instrumentalist*innen |
1 Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Schweiz 2 Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HMDK) Stuttgart, Germany |
Das Zürcher Zentrum für Musiker*innenhände (ZZM) an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und die Zukunftsinitiative SIRIUS 6.0 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (HMDK) stehen für anwendungsorientierte Forschung, die das volle Potenzial der Musiker*innenhände in den Vordergrund stellt. Beide Workshops - einer für Instrumentalist*innen im Allgemeinen und einer für Pianist*innen - geben Einblicke in die aktuelle Forschung und die Umsetzung der Ergebnisse in praktische Konsequenzen für Unterricht, Beratung und Therapie. Oliver Margulies, PhD, MA, MAS, studied violin and viola in Zürich and Basel and performs in ensembles and orchestras. He received his certification as a Dispokinesis teacher in 2008, earned his MAS in Music Physiology at the Zurich University of the Arts (ZHdK) in 2011, and his doctorate in 2018. He is a lecturer for Music Physiology at the Stella Vorarlberg Private University for Music, Co-founder of the Zurich Centre for Musicians’ Hands (ZZM) and, since 2010, lecturer and research associate in the department of Music Physiology, Preventive and Musician’s Medicine at the Zurich University of the Arts (ZHdK).
Prof. Ulrike Wohlwender ist Professorin für Klavierpädagogik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HMDK) Stuttgart mit Publikationstätigkeit auch in den Niederlanden, USA, Brasilien, Südkorea, Japan und China. Ihre Forschung an der Schnittstelle Pianismus-Musikphysiologie-Musikermedizin (Ursachen von PRMD, Risikowinkel) basiert auf ihrer 14-jährigen Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christoph Wagner, einem Pionier der Musikphysiologie in Deutschland. Ulrike Wohlwender ist Gründungsmitglied des Zürcher Zentrums für Musikerhände (2009) sowie Mitbegründerin und Leiterin der Zukunftsinitiative SIRIUS 6.0 (2020).
Silvia Molan engagiert sich seit 2020 als Mitbegründerin in der Zukunftsinitiative SIRIUS 6.0 an der HMDK Stuttgart, Deutschland. Sie unterrichtet Klavier an der Musikschule Esslingen, war Dozentin an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik (HfKM) Regensburg und ist derzeit Gastdozentin an der HMDK Stuttgart für „Coaching SIRIUS 6.0“ mit dem Schwerpunkt individuelle gesunde Spieltechnik, auch für Standard-Keyboards. Sie ist mehrfache Preisträgerin erster und besonderer Preise, darunter der Prelúdio 2010, Brasiliens berühmtester Wettbewerb für junge Solist*innen. Sie ist mit Orchestern in Brasilien aufgetreten und tritt regelmäßig in Solo- und Kammermusikkonzerten in ganz Europa und Amerika auf.. |